So bist du kreativ am Arbeitsplatz

Jede*r weiss, dass Kreativität nicht in jedem Berufsalltag Platz hat. Doch kann man nur in der Kunstbranche kreativ sein? Es gibt viele Möglichkeiten, seinen persönlichen Beitrag zu einem Projekt zu leisten.

Sich selbst zu sein, kreativ zu bleiben, seine Meinung zu äussern und seine Ideen mit anderen zu teilen - und gleichzeitig sich in seiner Arbeitswelt zurechtzufinden - das ist für viele Arbeitnehmende eine Herausforderung, die sie in ihrem Unternehmen bewältigen müssen. Es ist jedoch eine Chance, wenn man seine Kreativität in seinem Umfeld ausleben kann.

Kreativität auf andere Weise entdecken

Zugegeben, Wirtschaftsprüfer oder Gefängniswärter sind vielleicht nicht die Berufe, bei denen man am kreativsten sein kann. Kreativität wird hier als ein Konzept verstanden, das es einem ermöglicht, seine Komfortzone zu verlassen und über den Status des blossen «Ausführenden» hinaus zu einem proaktiven Stakeholder im Unternehmen zu werden.

Kreativität bedeutet die Kraft und Fähigkeit, etwas Neues zu erfinden, sich etwas Neues vorzustellen und zu verwirklichen. Es reicht also nicht aus, seine Clownsnase aufzusetzen oder an Wände zu malen, um «kreativ» zu sein, sondern vielmehr einen kreativen Ansatz für die beruflichen Aufgaben zu haben, die man zu bewältigen hat.

Von Kreativität kann man auch in vielen anderen Bereichen als der Kunst sprechen. Es handelt sich um die Fähigkeit, sich anzupassen und eine Tätigkeit spielerisch zu gestalten und sie sich gleichzeitig zu eigen zu machen.

Kann man Kreativität lernen?

Wie kann man Kreativität in den Mittelpunkt der Fähigkeiten eines jeden Einzelnen stellen? In der Schule lernt man nicht, wie man Kreativität einsetzt, geschweige denn, wie man sie nutzt. Kreativität ist eine Fähigkeit, die auf der Sensibilität und Emotionalität eines jeden Menschen beruht und allgemein als «Soft Skill» bekannt ist. Die Frage ist, ob es bei all den Codes der Unternehmenswelt in grossen Konzernen überhaupt noch Platz für Kreativität gibt.

Das Gute ist: Du kannst überall kreativ sein. Die richtige Frage, die man sich stellen sollte, lautet: «Was kann ich zusätzlich leisten?», so Emmanuelle Jardat, Direktorin für Innovation bei Orange, im Interview mit dem Medienunternehmen Les Echos. Letztere betont, wie man sich die Aufgaben des Alltags aneignen kann.

Die richtige Frage lautet: «Welchen kleinen Vorteil kann ich meinem Unternehmen bieten?».

Emmanuelle Jardat Leiterin der Abteilung für Innovation bei Orange

Die Bereitschaft, sich unerwarteten Herausforderungen zu stellen und sich auf unvorhergesehene Situationen einzustellen, sorgt dafür, dass das Gehirn nicht in der Routine einschläft, sondern in kurzer Zeit Lösungen findet. Das kurbelt die Neugier an und lässt uns die bequemen Rituale vergessen, in denen wir manchmal versinken.

Tipps für mehr Kreativität

Sich selbst zu vertrauen ist der beste Weg, um seine Ziele zu erreichen. Jeder kann Schätze an Kreativität entwickeln, um das zu erreichen, was von ihm verlangt wird. Die Lösung besteht darin, dass man für eine bestimmte Situation eine spielerische, alternative Lösung finden kann. Wenn Du beispielsweise gebeten wirst, ein Meeting zu moderieren und zu leiten, kannst du innovative Techniken finden: Ändere die Dynamik, indem du dich setzt oder stehen bleibst. Wirf dem Gesprächspartner, der das Wort ergreifen möchte, einen Ball zu - die Kunst besteht darin, die Arbeitsweise abwechslungsreich und spielerisch zu gestalten.

Wenn es die Infrastruktur des Unternehmens zulässt, kann auch ein kreativer Bereich eingerichtet werden, in dem man z. B. nachdenken, Ideen austauschen und teilen kann.

Indem man seine zwischenmenschlichen Beziehungen verbessert und stets den Menschen in den Mittelpunkt seiner beruflichen Aktivitäten stellt, werden die kreativen grauen Zellen aktiviert und die Mitarbeiter*innen in einen positiven und wohlwollenden Alltag integriert.

 «Wähle eine Arbeit, die du liebst, und du wirst keinen einzigen Tag deines Lebens arbeiten müssen». Dieses Konfuzius zugeschriebene Zitat regt zum Nachdenken über die manchmal ungesunde Beziehung an, die der Mensch zu seiner Arbeit hat. Es liegt in unserer Hand, ob wir unsere Arbeit spannend und attraktiv gestalten. Wenn man schon ein Drittel seines Lebens mit Arbeit verbringt, dann kann man auch gleich die Zutaten hinzufügen, die für die Selbstverwirklichung und -entfaltung notwendig sind, dann lohnt es sich!

«Wähle eine Arbeit, die dir Spaß macht, und du wirst keinen einzigen Tag deines Lebens arbeiten müssen!»

Confucius

Autor*in

Anne-Valérie Geinoz

Anne-Valérie Geinoz

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