So überzeugst du deine Arbeitskolleg*innen

Im Arbeitsumfeld treffen immer wieder verschiedene Meinungen aufeinander. Nicht alle fühlen sich wohl in Diskussionen, auch wenn sie von ihren Argumenten überzeugt sind. Erfahre hier, wie du deine Meinung besser vertreten kannst.

«Ich arbeite in der Küche in einem grossen Restaurant. Der Betrieb ist sehr hektisch. Im Team bin ich bin der Einzige, der nicht raucht, kifft und Alkohol trinkt. Mein Vater war Alkoholiker, ich möchte nicht die Kontrolle verlieren und enden wie er.

Meine Arbeitskolleg*innen hänseln mich wegen meiner Haltung und bieten mir dauernd Zigaretten, Cannabis und alkoholische Getränke an. Das gleiche den Druck und Stress aus, sagen sie.

Ich kann mich schlecht wehren. Habt ihr mir einen Rat, wie ich meine Kolleg*innen überzeuge?»

So schildert uns Mitglied Noah Z. seine Situation am Arbeitsplatz. Seine Anfrage zeigt: Überzeugen müssen nicht etwa nur Angestellte im Verkauf, sondern wir alle im Arbeitsalltag. Dabei helfen uns Verhaltensweisen, welche Verkäufer*innen oder Führungspersonen erfolgreich machen.

Was sind gute Argumente?

Noah hat zwei schlagende Argumente, warum er keine Suchtmittel konsumieren möchte: Er will die Kontrolle behalten und auf keinen Fall wie sein Vater abhängig werden. Das sollte seinen Arbeitskolleg*innen doch einleuchten! Warum gelingt es ihm nicht, sie zu überzeugen?

Wenige, aber wichtige Argumente 

Noah könnte versucht sein, weitere Argumente zu suchen, um seinen Punkt klarzumachen. Das würde ihm jedoch nichts bringen. Er setzt besser zwei, drei relevante und wichtige Argumente richtig ein, als das Gegenüber mit einem ganzen Strauss zu überfahren. Denn dies wirkt beliebig und wenig überzeugend.

Argumente anschaulich machen

Es ist für Noah wichtig, dass seine Kolleg*innen seine Haltung nachvollziehen können. Er überzeugt sie, wenn sie realisieren, dass seine Ablehnung nicht unfreundlich gemeint ist, sondern mit seinen negativen Erfahrungen mit Alkohol zu tun hat.

Noah kann erklären, dass es ihm unangenehm ist, die Kontrolle zu verlieren. Seine Angst vor einer Abhängigkeit kann er untermauern mit dem anschaulichen Beispiel seines alkoholkranken Vaters.

Gegenargumente überlegen

Noah kann sich auch überlegen, was für Gegenargumente seine Arbeitskolleg*innen bringen könnten und wie er diese kontern kann. Sagen sie zum Beispiel zu einem angebotenen Glas Whisky «bau doch auch mal Stress ab!», kann Noah entgegnen: «Danke, lieber nicht. Mich stressen die möglichen Folgen des Alkoholkonsums mehr als die Arbeit.»

Nachfragen und auf Gegenseite eingehen

Sicher begegnet Noah in seiner Situation der Vorwurf, eine Spassbremse zu sein. Das soll er ernst nehmen. Denn wenn seine Arbeitskolleg*innen dieses Bild von ihn haben riskiert er, ausgegrenzt zu werden.

Hier lohnt es sich für Noah nachzufragen, warum seine Kolleg*innen das finden und was sie von ihm erwarten. So findet er heraus, was sie genau denken. Je besser er auf ihre Argumente eingeht, desto besser gelingt es ihm, die Kamerad*innen zu überzeugen, dass er auch ohne Suchtmittel Spass hat.

Emotionen ansprechen

Argumente können sehr rational sein und trotzdem nicht überzeugen. Wir Menschen reagieren eben viel mehr auf Emotionen als auf den kühlen Verstand. Noah kann sich das zunutze machen, indem er zum Beispiel die Ängste aufzeigt, die der Konsum von Suchtmitteln in ihm auslösen – und an die Ängste der Kolleg*innen appelliert, die sie ganz bestimmt vor gewissen Dingen auch haben.

Körpersprache gehört dazu

Du hast vielleicht schon gehört, dass das, was wir sagen, nur 7% der Kommunikation ausmache. 55% würden über die Körpersprache (inkl. Gestik, Mimik und Kleidung) und 38% via die Stimmer vermittelt.

Diese Zahlen werden heute von der Wissenschaft in Frage gestellt. Dennoch geht man davon aus, dass Köpersprache und Stimme eine wichtige Rolle für den Erfolg der Kommunikation spielen. Noah ist also gut beraten, darauf zu achten, welche Signale er mit dem Körper aussendet. Sie sollen nicht im Widerspruch zu dem stehen, was er sagt. Lehnt Noah einen angebotenen Joint mit leiser Stimme ab und starrt dabei auf den Boden, wirkt er wenig überzeugend.

Überzeugen dank Kursen von Angestellte Schweiz

Diese Ratschläge helfen Noah, seine Arbeitskolleg*innen kraftvoller davon zu überzeugen, dass er weder Rauchen, Kiffen noch Alkohol trinken möchte. Viele weitere nützliche Methoden und Tricks kann er sich in praktischen Kursen von Angestellte Schweiz zum Thema Überzeugen aneignen. Diese Kurse werden auch dich überzeugen!

Autor*in

Hansjörg Schmid

Hansjörg Schmid

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